Aufräumen ohne Plan – das kennen wir alle
Hast du schon einmal voller Elan beschlossen, heute wird aufgeräumt, und bist nach zwei Stunden zwischen einer offenen Küchenschublade, einem halb ausgeräumten Schrank und einem Stapel alter Briefe gestrandet? Willkommen im Club! Genau das passiert, wenn wir ohne System loslegen. Wir räumen hier ein bisschen, dort ein bisschen – und am Ende ist alles irgendwie noch chaotischer als vorher. Frust pur.
Aber es gibt eine gute Nachricht: Aufräumen kann nicht nur einfacher, sondern sogar befreiend sein, wenn wir es mit Struktur angehen. Und genau hier kommt das Prinzip der Kategorien ins Spiel. Denn wenn wir Dinge nach klaren Gruppen sortieren, schaffen wir nicht nur Ordnung im Regal, sondern auch Klarheit im Kopf.
Warum Kategorien so viel Klarheit bringen
Wenn du alle Dinge wahllos in Schränke und Schubladen stopfst, passiert Folgendes: Dein Gehirn weiß, dass da drinnen Chaos lauert. Auch wenn du die Schublade gar nicht aufmachst, spürst du diese innere Unruhe. Ordnung im Außen bedeutet immer auch Ordnung im Innen – klingt abgedroschen, ist aber wahr. Schon die alte Aufräum-Göttin Marie Kondo sagt: „The objective of cleaning is not just to clean, but to feel happiness living within that environment.“
Kategorien sind dabei wie kleine Schubladen fürs Gehirn. Wenn du alles nach Themen sortierst, musst du nicht ständig neu überlegen: „Wo gehört das hin?“ Die Entscheidung ist schon getroffen. Das spart Zeit, Nerven und ehrlich gesagt auch ein paar graue Haare.
Marie Kondo und das Prinzip nach Kategorien
Marie Kondo hat eine ganz klare Meinung: Nicht nach Räumen aufräumen, sondern nach Kategorien. Also nicht: „Heute die Küche, morgen das Wohnzimmer.“ Sondern: „Heute die Bücher, morgen die Kleidung.“ Warum? Weil man so endlich mal alles einer Art auf einen Haufen legt – und erst dann merkt, wie viel man tatsächlich besitzt.
Ihre berühmte Frage „Does it spark joy?“ klingt vielleicht auf den ersten Blick etwas kitschig. Aber mal ehrlich: Wenn wir uns durch Dinge quälen, die uns überhaupt keine Freude bereiten, dann tragen wir diese Schwere ständig mit uns herum. Frag dich also ruhig mal: „Freue ich mich, wenn ich diesen Gegenstand in die Hand nehme?“ Wenn die Antwort Nein ist, darf er gehen.
Wie du beim Aufräumen Kategorien bildest – und warum das alles leichter macht
Kategorien können ganz unterschiedlich aussehen. Kleidung, Bücher, Papierkram, Küchenutensilien, Kosmetik, Deko, Kabel – die Liste ließe sich endlos erweitern. Wichtig ist nur: Alles einer Kategorie kommt an einem Ort zusammen. Erst dann entscheidest du, was bleibt und was gehen darf. So verhinderst du, dass du denselben Typ Gegenstand an fünf verschiedenen Orten behältst.
Das hat zwei große Vorteile: Erstens fällt dir die Entscheidung leichter, wenn du die Dinge direkt miteinander vergleichen kannst. Zweitens vermeidest du Doppelkäufe. Wer kennt es nicht: Du kaufst zum dritten Mal eine Schere, weil du die anderen beiden nie wiedergefunden hast? Mit einem klaren System passiert dir das nicht mehr.
Weniger suchen, mehr leben
Mal ganz ehrlich: Wie viel Zeit deines Lebens hast du schon mit Suchen verbracht? Nach dem Ladekabel, nach der zweiten Socke, nach dem einen Rezept, das du irgendwo abgeheftet hast? Chaos frisst Zeit. Kategorien dagegen schenken dir welche zurück.
Wenn du weißt: „Alle Kabel liegen in dieser Box, alle wichtigen Unterlagen in diesem Ordner“, brauchst du keine fünf Minuten, sondern nur fünf Sekunden. Stell dir vor, wie entspannend das ist – und wie viele Nerven es dir spart. Ordnung ist nicht pedantisch, Ordnung ist ein echter Liebesdienst an dir selbst.
Klarheit für Kopf und Seele
Aufräumen nach Kategorien ist nicht nur praktisch, sondern hat auch eine tiefe Wirkung auf deine Psyche. Wenn du Dinge an ihren Platz bringst, bringt das auch deine Gedanken in Ordnung. Plötzlich fühlt sich dein Kopf freier an, leichter. Du musst nicht mehr an zehn verschiedene Dinge gleichzeitig denken, weil alles seinen Platz hat.
Marie Kondo bringt es auf den Punkt: „Tidying is the act of confronting yourself.“ Aufräumen heißt, dich mit dir selbst auseinanderzusetzen. Mit deinen Bedürfnissen, deinen Erinnerungen, deinem Leben. Und genau deshalb fühlt es sich so befreiend an, wenn du konsequent nach Kategorien sortierst: Es ist ein inneres Sortieren gleich mit dabei.
Ein bisschen Humor darf sein
Natürlich wird es Momente geben, in denen du dich fragst: „Warum um Himmels willen habe ich eigentlich fünf Nudelhölzer?“ Oder du findest Kabel, deren Gerät schon längst im Elektroschrott gelandet ist. Nimm es mit Humor. Aufräumen ist keine Prüfung, sondern ein Prozess. Und wenn du dabei ein bisschen lachen kannst, macht es doppelt so viel Spaß.
Schritt für Schritt ins Aufräum-Glück
Theorie ist schön und gut – aber jetzt mal ehrlich: Am Ende zählt, dass du wirklich anfängst. Deshalb hier eine kleine, ganz praktische Anleitung, wie du das Prinzip „Aufräumen nach Kategorien“ sofort in deinem Alltag umsetzen kannst. Nicht perfekt, nicht kompliziert – sondern machbar, so wie ein Gespräch mit einer guten Freundin.
- Schritt 1: Wähle eine Kategorie.
Starte mit etwas Überschaubarem wie Kosmetik, Büchern oder Küchenutensilien. Fang nicht gleich mit sentimentalen Erinnerungsstücken an – das kommt später. - Schritt 2: Alles auf einen Haufen.
Ja, wirklich alles. Hol alle Teile dieser Kategorie aus allen Räumen zusammen. Erst wenn du das ganze Ausmaß siehst, wird dir bewusst, was du besitzt. - Schritt 3: Jedes Teil in die Hand nehmen.
Frag dich bei jedem Stück: „Brauche ich das wirklich? Macht es mir Freude? Erleichtert es mein Leben?“ Wenn du zweimal mit Nein antwortest, darf es gehen. - Schritt 4: Entscheiden und sortieren.
Teile in drei Gruppen: behalten, weggeben, unsicher. Für die Unsicherheiten gibt es deine „Vielleicht-Kiste“ – die entscheidet sich später von ganz allein. - Schritt 5: Den neuen Platz finden.
Was bleibt, bekommt einen festen Platz. So weißt du künftig immer, wo es hingehört – und sparst dir das ewige Suchen. - Schritt 6: Feier den Unterschied.
Nimm dir einen Moment, um den vorher-nachher-Effekt zu genießen. Dieser kleine Erfolg gibt dir die Energie für die nächste Kategorie.
Und voilà – schon bist du im Tun. Stück für Stück, Kategorie für Kategorie. Und jedes Mal wird dein Zuhause leichter, klarer und freundlicher – und dein Kopf gleich mit.
Fazit: Aufräumen mit System nach Kategorien
Aufräumen nach Kategorien ist mehr als nur eine Methode. Es ist ein Schlüssel zu mehr Klarheit, Struktur und Leichtigkeit in deinem Alltag. Du sparst Zeit, du sparst Nerven, und du schenkst dir selbst ein Zuhause, das dich stärkt statt stresst.
Also, schnapp dir die erste Kategorie – vielleicht die Bücher oder die Kabel (ja, wir alle haben diese Kabelkiste) – und fang an. Stück für Stück. Und irgendwann wirst du merken: Dein Zuhause fühlt sich nicht nur ordentlicher an, sondern auch dein Kopf. Und das ist unbezahlbar.